Das Life Magazin gehörte über Jahrzehnte zur Elite des Fotojournalismus – bedeutende Künstler wie Andreas Feininger oder W. Eugene Smith arbeiteten für das Blatt. Nach langem Auf und Ab wurde die Zeitschrift im Jahr 2000 endgültig eingestellt, übrig blieb ein enorm großes Archiv mit Fotos, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Diese Werke, insgesamt etwa 10 Millionen Stück, werden nun von Google ins Netz gestellt. Der überwiegende Teil soll bisher unveröffentlichtes Material sein, das nun erstmals zugänglich gemacht wird. Die FAZ ist deswegen völlig aus dem Häuschen und lobt die „Geschenke“ des Suchmaschinenriesen, die hochauflösenden Bilder („bis zu 900 x 1300 Pixel“) und die Tatsache, dass die Fotos kostenlos angeschaut werden können (was bei Getty oder Corbis mit Millionen von Fotos ebenfalls möglich ist). Laut Heise werden die Bilder für den privaten Gebrauch frei nutzbar sein – was in Anbetracht bekannter Download-Taktiken auch gar nicht anders machbar wäre. Dennoch dürfte der Deal zwischen Life und Google den etablierten Bildagenturen ein Dorn im Auge sein, greift die Internetfirma doch (nach Web-Suche, digitalisierten Büchern, Online-Software oder Mobiltelefonen) ständig nach weiteren Geschäftsfeldern.