
Wie schön, dass unsere Umwelt so bunt ist! Wie gut, dass wir Farben sehen! Die vielen Farbsysteme und Theorien zeigen, wie komplex dieses Thema dennoch ist. Wie lauten die Grundfarben? Da darf man dann schon mal nachblättern, ob nun RGB, CMYK, Goethe, Itten oder Küppers gemeint sind.
Farben und ihre Wahrnehmung, ihre Wirkung auf den Betrachter – das ist kaum mit ein paar Worten zu beschreiben. Aber extrem wichtig: Denn wer sich selbst in´s Bild rückt, oder seine Firma vermittels eines Corporate Designs oder Logos präsentiert, sollte sich mit den Farben auseinander setzen. Da zählt die persönliche Vorliebe relativ wenig. Wussten Sie, dass Rot sowohl die Farbe des Adels wie der Prostitution ist? Das Rot im Zusammenhang mit Verletzungen und Blut als negativ, beim Anblick eines Lagerfeuers aber positiv empfunden wird? Im kalten Russland als schöne, weil warme Farbe gilt? Nicht nur einzelne Farben, erst Recht Kontraste können starke Emotionen auslösen: Schwarz-rot wirkt aggressiv. Im schwarzen Anzug vor braunem Hintergrund sollten Sie sich aus historischer Pietät nicht fotografieren lassen. Ein grüner Hintergrund kann in diesem Fall schon eher Frische und Vertrauen ausdrücken.
Wer sich in das Thema einlesen möchte, findet hier eine Leseprobe des Buchs „Farben im Webdesign – Symbolik, Farbpsychologie, Gestaltung“. Die Farbtheorie nach Johannes Itten ist in der Wikipedia beschrieben, ebenso Allgemeines zur Farblehre. Wer auf die Schnelle einzelne Assoziationen zu bestimmten Farben sucht, wird beim Fraunhofer IPSI fündig. Dort erfahren Sie beispielsweise, dass das kühle Business-Blau nicht nur für Vertrauen und Schönheit, sondern auch für Melancholie steht. Und überhaupt, wie sieht eigentlich Seegrün aus? Was ist der Unterschied zwischen Violett und Pink? Und warum heisst Pink eigentlich Magenta? Wenn Sie nun Interesse gefunden haben an Farben, dann sollten Sie einfach selbst ein bisschen recherchieren! Dabei macht es durchaus Spaß, zum Beispiel zu überprüfen, wie viel Rücksicht große Firmen bei der Gestaltung ihrer Logos auf die Farbwirkung genommen haben …
One more thing: Jeder kann beim alltäglichen Umgang mit Farbe mithelfen, zwischen der richtigen und falschen Farbe zu unterscheiden: Für den professionellen Bildbetrachter unablässig ist ein profilierter, besser kalibrierter Monitor. Nutzen Sie dafür Werkzeuge wie i1 Display oder Spyder. Setzen Sie sich mit Farbprofilen für den Bildschirm und den Druck auseinander. Und vertrauen Sie Ihrem professionellen Fotografen, denn der ist Experte für das „Malen mit Lichtfarbe“ 😉