
Gestern öffnete Apples Entwicklerkonferenz mit der üblichen Prozedur: Die Keynote wurde vom inzwischen halbgöttlich verehrten Steve Jobs gehalten, der mal wieder dünner und kränker aussah als letztes mal, wie immer wurden wegweisende Neuerungen angekündigt, es gab das legendäre „one more thing“ – nur neue Hardware gab es diesmal nicht. Die Keynote stand im Zeichen von Betriebssystemen und Cloud-Computing, so wurden die Desktop-Version Mac OS X Lion sowie die mobile Variante iOS 5 präsentiert und der Nachfolger des wenig erfolgreichen „MobileMe“ mit Namen iCloud vorgestellt.
Lion: Der Löwe wird im Juli kommen und ausschliesslich über den AppStore zu beziehen sein. Als Preis wurden 29,95 $ genannt – so wenig, wie auch schon für „Snow Leopard“ aufgerufen wurde. Multitouch, Vollbild-Apps und Launchpad sind dem mobilen System iOS entliehen; es wurde insgesamt viel aufgeräumt, um dem Anwender die Arbeit mit dem System zu erleichtern. Dazu zählen auch automatische Sicherungen von geöffneten Dokumenten (inklusive Versionen – ähnlich wie bei TimeMachine) und das Wiederherstellen aller geöffneter Dokumente und Programme nach einem Systemabsturz oder Neustart. Grade für Safari habe ich das bisher stets vermisst, habe ich doch immer etliche Tabs geöffnet …
iOS 5: Das neue System für iPhone & Co. kommt im Herbst – vielleicht gleichzeitig mit der Vorstellung des iPhone 5 ? Diverse Kleinigkeiten sind mal wieder schöner, bunter, interaktiver und einfacher gemacht worden, Benachrichtigungen wie Twitter-Integration, die Kamera-App kann schneller aufgerufen werden, der Homescreen zeigt nun ausser der Uhrzeit auch diverse andere Infos (so, wie das uralte Palm- oder Windows-Handhelds schon vor 10 Jahren machten), für Zeitschriften und andere Abos gibt´s ´ne neue App, blablabla. Nicht wirklich weltbewegend, mit Ausnahme der Neuerung, dass iOS-Geräte nun unabhängiger vom „Mutterschiff“ PC werden. So werden iOS-Updates ohne Computer installierbar sein und die Synchronisation von Kalendern und Kontakten via iTunes soll nun auch kabellos über WIFI möglich sein. Praktisch!
iCloud: Das Wichtigste vorweg: Apple bietet den Wolkendienst kostenlos für Jedermann inklusive 5GB virtuellem Speicherplatz an! Der Dienst wurde komplett neu programmiert und soll neben Kalendereinträgen und Kontaktdaten auch Dokumente, Emails, Fotos, Filme und Musik auf allen verbundenen Geräten automatisch synchron und verfügbar halten! Wenn das so wie angekündigt funktioniert, wäre es ein wirklich großartiger Service, der jedem Nutzer viel Arbeit und Mühe abnehmen kann – denn wer hat schon Lust, ständig Dateien hin und her zu kopieren, um sie immer überall parat und auf dem gleichen Stand zu halten? Schade, dass die iCloud sich noch nicht so wirklich auf das reale Leben anwenden lässt: Leider muss man zuhause doch noch selbst Ordnung halten und seine Steuer-Unterlagen abheften, damit man sie zu gegebener Zeit auch wiederfindet. Da helfen kein Spotlight und keine TimeMachine-Sicherung 😉