Portraits: Wohin man/frau guckt

Portrait © Till Erdmenger – Business Photographie
Portrait © Till Erdmenger – Business Photographie

Wohin Männer bei Frauen angeblich zuerst gucken, ist eine klischeebehaftete Angelegenheit. Ohne Zweifel unterscheidet sich jedoch die Wahrnehmung von Portraits durch Frauen und Männer – dies hat nun eine Studie belegt. Zu meiner Überraschung war dort zu lesen, dass Frauen in den Gesichtern Ihres Gegenübers nicht die Augen, sondern vielmehr Nase und Mund fixieren. Männer hingegen schauen tief und fast ausschliesslich in die Augen (das kann ich bestätigen ;-)) Diese Erkenntnis ist interessant im Hinblick auf die Portraitfotografie und das damit illustrierte Marketing: Während Betrachter beiderlei Geschlechts Aufnahmen von Frauen länger anschauten, scheuten Frauen den direkten Blickkontakt zum Bild und achteten mehr auf die Gesamterscheinung.

Zum einen schliesse ich daraus, dass Frauen als Imageträger stets bessere Wirkung entfalten, auch ohne „sex sells“-Attitüde. Zum anderen muss ich meine Überzeugung, Portraits seien am interessantesten, wenn der Abgebildete direkt in die Kamera schaut, wohl überdenken: Zumindest bei Fotos, die in erster Linie Frauen als Publikum ansprechen sollen, ist offenbar der direkte Blick gar nicht so vorteilhaft, weil er bei der Empfängerin als aggressiv und drohend aufgenommen wird. Schwierig finde ich bei dieser Beurteilung folgendes: Wer den Blick in die Ferne schweifen lässt, wirkt verträumt. Wer die Augen niederschlägt, sieht verschämt oder beleidigt aus (ich habe dazu unten zwei Beispiele aus derselben Fotoserie ergänzt). Und grade bei Businessportraits kommt es darauf an, den Dargestellten als mutig und siegesgewiss erscheinen zu lassen – als denjenigen, der die Herausforderungen annimmt … nun, urteilen Sie selbst, liebe Leserinnen bzw. Leser 🙂

 

Kategorien Kultur, Photographie, UnternehmenSchlagwörter , , , , ,
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