
Digitalkameras haben viele Vorteile – sie machen „fast“ von alleine gute Fotos. Sie können das Ergebnis sofort kontrollieren und ggf. Korrekturen vornehmen. So können auch unter schlechten Lichtbedingungen gute Aufnahmen entstehen. Bilder können sofort in E-Mails, PowerPoint oder Social Media Netzwerken weiterverwendet werden – allerdings muss fast jedes Foto nachbearbeitet werden, bevor es gedruckt werden kann. Unterschätzen Sie nicht die nötige Einarbeitungszeit, um die vielen Funktionen Ihrer Kamera verstehen zu lernen. Viele Optionen müssen Sie zum Glück nur einmal korrekt einrichten, andere je nach Aufnahmesituation ändern. Passen Sie auf, dass Sie nicht irrtümlich eine Speicherkarte mit Fotos formatieren, bevor die Bilder auf Ihrem Computer gesichert wurden!
Checkliste Digitalkamera
- Verwenden Sie keine Kamera mit weniger als 10 Millionen Pixeln Auflösung
- Die Empfindlichkeit sollte bis mind. 1600ASA einstellbar sein. Sie sollten die höchstmögliche Empfindlichkeit nach Möglichkeit aber nicht verwenden.
- Die Kamera sollte eine Makro-Funktion haben, damit Sie auch kleine Details fokussieren und aufnehmen können
- Der Zoom-Bereich sollte mindestens 28mm—120mm Brennweite (entsprechend KB) abdecken
- Ein „Digitalzoom“ ist ungeeignet, bitte schalten Sie diese Option aus
- Ein dreh- und schwenkbarer Monitor ist hilfreich, wenn Sie z.B. das OP-Feld senkrecht von oben fotografieren wollen
- Wenn Sie flexibler mit Blitzgeräten und Objektiven umgehen möchten, kaufen Sie eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine Digitalkamera mit Wechselobjektiven.
- Kaufen Sie mindestens einen Reserveakku und laden Sie ihn vor dem Fotografieren auf
- DAs Objektiv sollte eine hohe Lichtstärke haben, damit Sie auch bei wenig Licht noch Fotos machen (gut: maximale Lichtstärke von 1:2,8 oder 1:4, schlecht: maximale Lichtstärke von 1:5,6 oder 1:8)
- Große Kamerasensoren liefern häufig bessere Bilder (höhere Detailauflösung, weniger Blooming, besseres Bildrauschen etc.). Hochwertige Kameras nutzen Bildsensoren im 4/3-Zoll oder APS-C Format, besonders gute Kameras haben einen Vollformatsensor.
- Achten sie auf einen schnellen Autofokus, der auch bei schlechten Lichtverhältnissen zuverlässig arbeitet. Hilfreich ist eine Autofokus-Speichertaste und die Möglichkeit der manuellen Fokussierung
- Sehr wichtig ist eine kurze Auslöseverzögerung, um spontane Fotos zu erzielen
- Das eingebaute Blitzlicht sollte stark genug sein (Leitzahl 12 oder mehr). Es sollte entfernt vom Objektiv verbaut oder ausklappbar sein (sonst droht „Rote-Augen-Effekt“). Mit einem externen Blitzgerät haben Sie mehr Kontrollmöglichkeiten, daher sollte ein Blitzschuh an der Kamera vorhanden sein
- Klären Sie am besten vor dem Kauf, ob sich an die digitale Sucherkamera folgende zusätzliche Geräte anschliessen lassen (falls Sie diese benötigen): Weitwinkel- oder Televorsatzlinse, Ringblitz oder Makroleuchte (für Detailaufnahmen), Reprovorsatz (um Dias zu digitalisieren)
Kamera-Optionen richtig einstellen
- Farbtemperatur: Am einfachsten erreichen Sie zufrieden stellende Ergebnisse mit der Automatik-Funktion (AWB)
- Auflösung: Stellen Sie die maximale Auflösung ein, um später auch grössere Abbildungen oder Ausschnittvergrösserungen zu ermöglichen.
- Bildqualität: Verwenden Sie geringste Kompression (JPG mit höchster Qualität, TIFF oder besser RAW)
Dateiformate
RAW:
- Bilddaten werden mit verlustfreier Kompression gespeichert
- Daten enthalten keine kameraseitige Verarbeitung
- Beste Qualität
- Große Datei
- Bild kann sehr umfangreich und verlustfrei nachbearbeitet werden
TIFF:
- Bilddaten werden unkomprimiert bzw. mit verlustloser Kompression gespeichert
- Sehr gute Qualität
- Grösste Datei
JPEG:
- Bilddaten werden mit variabler Kompression gespeichert, die aber zu Detail-Verlusten führt
- Gute Qualität
- Kleine Datei
- JPEG-Stufe 12 (100% Qualität) eignet sich für Archivierung
- JPEG-Stufe 6 (50% Qualität) eignet sich für PowerPoint
- JPEG-Stufe <6 (<50% Qualität) ungeeignet
- Wiederholtes Bearbeiten und Speichern im JPEG-Format führt dazu, dass sich die Verluste durch Kompression addieren
White Balance
- Jede Lichtquelle hat eine eigene Lichtfarbe
- Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen
- Tageslicht am Vormittag: ca. 5000K
- Tageslicht am Mittag: ca. 9000K
- Tageslicht am Abend: ca. 3500K
- Glühlampen: ca. 3200K
- Normlichtquelle: 5500K
- Das menschliche Auge adaptiert die vorherrschende Farbtemperatur und nimmt keine Unterschiede wahr
Eine Digitalkamera muss mittels einer der folgenden Möglichkeiten auf die vorhandene Lichtsituation geeicht werden:
- Einfach: Automatischen Weissabgleich einstellen
- Fortgeschritten: White Balance auf vordefinierte Lichtquelle einstellen
- Profi: Weisspunkt mittels genormter Graukarte selbst definieren
- Mischlicht (z.B. Neonröhren und Tageslicht) führt unumgänglich zu Farbverfälschungen