Von der Liebe zum Foto-Detail …

Üblicherweise finden Sie als interessierter Unternehmer auf Fotografen-Websites eine Auswahl der besten, tollsten und spektakulärsten Bilder jenes Künstlers/Anbieters. Da man sich nicht durch hunderte langweiliger Fotos klicken möchte, hat das seine Berechtigung. Ich möchte jedoch mit diesen Zeilen Ihr Augenmerk darauf lenken, wie viel fotografische Detail-Liebe auch in den vielen „normalen“ Gebrauchsfotos stecken kann und sollte. Das dürfen Sie nämlich von einem Profi erwarten. Wer mit Bildern sein Geld verdient, weiss, wie man auch die kleinen, dokumentarischen, unspektakulären Motive sauber umsetzt.

Ich möchte das anhand zweier Fotos zeigen, die vor kurzem auf einer Weinverkostung entstanden sind. Der Wunsch des Auftraggebers bestand in dieser Situation (vereinfacht gesagt), die Dame und den dekorierten Tisch abzulichten. Es verstand sich von selbst, dass sie dabei eine Aktivität zeigen sollte. Das erste Foto entstand dann „aus der Hüfte geschossen“ als Arbeitsgrundlage. Ich finde diese Methode sehr nützlich (und sie ist preiswerter als frühere Polaroid-Orgien – wenn auch weniger spektakulär). Wenn Sie das erste (unbearbeitete) Foto mit dem zweiten Motiv vergleichen, können Sie sehen, was ich verändert habe: Die Abgebildete trägt nun eine dunkle Strickjacke und ein Halstuch, weil die weiße Bluse zu dominant wirkte und den Blick von den Köstlichkeiten auf dem Tisch ablenkte. Sie schenkt das Öl nun mit der linken Hand ein, damit dieser Vorgang und die Flasche deutlicher zu sehen sind (zuvor verdeckte ihre Hand diese Szene weitgehend). Und das zusätzliche Licht im Hintergrund erzeugt räumliche Tiefe.

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