Das Museum Ludwig in Köln hat dieser Tage die Ausstellung „Die humane Kamera – Böll und die Fotografie“ eröffnet. Der Schriftsteller, der im Dezember 100 Jahre alt geworden wäre, hatte ein enges Verhältnis zur Fotografie und zu Fotografen. Das wird in seinen Werken immer wieder deutlich. Im 1964 veröffentilchen Text „Die humane Kamera“ mahnt er: „Wo die Kamera zudringlich wird, ihr Instrument, das Objektiv, zum Instrument […] des Photographen wird, der darauf aus ist, den Menschen zu ertappen, zu denunzieren, zu entlarven, überschreitet die Photographie ihre ästhetische und gleichzeitig ihre moralische Grenze.“ Seine Worte haben auch heute noch Geltung.
Mehr zu dieser Ausstellung finden Sie beim Museum Ludwig. Die Ausstellung läuft noch bis zum 7. Januar 2018. Sie sollten begleitend unbedingt auch das erhellende Interview mit dem hannöverschen Fotografie-Professor Rolf Nobel lesen, dass bei Deutschlandfunk Kultur nachzulesen ist. Die Thematik ist aktueller denn je, wenn man die Omnipräsenz von Fotos, die schrecklichen Kriege und Terroranschläge unserer Zeit, sowie die prekäre Lage vieler Fotojournalisten in Zusammenhang bringt. Umso wichtiger, mal wieder unseren Literaturnobelpreisträger Böll zu lesen und seinen Blick auf das humane, das menschliche zu richten.