Boom. Das Ende ist nahe. Bildarchivierung und Bearbeitung, wie wir sie kannten, wird es nicht mehr geben. Der Support für Adobe Lightroom 6 wird Ende 2017 eingestellt. Das erinnert schmerzhaft an das unsagbar unnötige Ende von Apple Aperture. Das neue Lightroom CC speichert grundsätzlich alles in die Cloud. Es kann ausschließlich im Abo betrieben werden und kostet mindestens 11,89 € pro Monat. Dafür darf man bis zu 1TB Bilddaten speichern. Oder man nutzt die Variante „Classic CC“, die die Fotos lokal speichern kann, aber ansonsten dieselben Abokosten verursacht.
Ich habe mal nachgerechnet: 2012 kaufte ich Lightroom 4 für 129,- € und erwarb 2013 und 2015 Updates für jeweils knapp 74,- €. Die monatlichen Kosten für diese Apps beliefen sich in den vergangenen 5 Jahren also auf rund 4,60 €. Zukünftig soll ich also fast 3x soviel bezahlen, um meinen gewohnten Workflow beizubehalten?! Alter!!
Ich bin noch nicht entschieden, wie ich das in Zukunft handhaben werde. Bitter ist, dass ich möglicherweise erneut (wie bei meinem Wechsel von Aperture zu Lightroom) die Arbeit und Mühe von Jahren verlieren werde, die in der Bearbeitung Tausender von Bildern steckt.
Wer – wie ich – jetzt nach Alternativen sucht, wird hier und hier fündig. Sollten Sie herausfinden, welche dieser Apps in der Lage sind, die Bearbeitungsparameter aus Lightroom weiternutzen zu können, hinterlassen Sie mir bitte einen Kommentar. Weitere Infos über das neue Lightroom gibts hier und hier. Wer mehr über die vermeintlichen Hintergründe, Absichten und Versprechungen Adobe erfahren will, kann sich durch die Kommentare bei Petapixel arbeiten. Und wer mir erklären kann, warum meine Creative Cloud App mein gekauftes Lightroom 6 auf Lightroom Classic CC updaten will – ohne Hinweis auf die nötigen Abokosten – möge sich ebenfalls melden.
Adobe ist ein seltsamer Verein. Ich habe vorhin die Chat-Funktion auf deren Website genutzt, um in Erfahrung zu bringen, ob ich das Besitzer einer gekauften Lightroom 6 Lizenz das Update auf Lightroom Classic CC kostenfrei erhalte.
Immerhin bietet mir mein Lightroom genau dieses Update an, ohne explizit auf die Folgekosten hinzuweisen. Aber nein: Laut Adobe-Mitarbeiter sei die neue Version ausschließlich im Abo zu benutzen. Er riet mir daher vom Update ab und versprach, über die Creative-Cloud-App würden demnächst wieder die auf meine Version bezogenen Updates angeboten werden. Da muss ich mich als Kunde aber ziemlich wundern über diese Geschäftstaktik.
Anders als angekreuzt, erhielt ich übrigens im Anschluss keine Kopie des Chat-Verlaufes an meine E-Mail-Adresse …