Till Erdmenger – Businessfotos | Blog

Klartext: Götterdämmerung

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Warnung vorweg: Dieser Text hat kaum mit Fotografie zu tun und enthält weniger Humor, als mir lieb gewesen wäre. Der Anlass ist aber für mich und auch viele andere sowohl geschäftlich als auch persönlich von Belang: Derzeit kriechen nämlich verdächtig viele US-Tech-Bosse Trump in den Allerwertesten. Musk hat nicht mal das mehr nötig, der hält Donald schon wie einen Hampelmann in der Hand. Aber Zuckerberg & Co möchten auch ein Stück vom Kuchen und beseitigen deshalb kaltblütig alle Errungenschaften der letzten Jahre auf ihren Plattformen. Diversitätsprogramme werden abgeschafft – weil es politisch nicht mehr opportun ist, Menschen, die nicht in den MAGA-Mainstream passen, zu schützen oder zu fördern. Und jede Art von Verantwortung für Hassrede, Fake-News, Diskriminierung und illegale Inhalte lehnen sie ab – angeblich, um die Meinungsfreiheit wieder herzustellen. Damit wird nicht nur legitime (Selbst-)Kontrolle als Zensur denunziert, sondern auch der Begriff der Meinungsfreiheit einmal mehr geschleift. Meinungsfreiheit enthält aber kein Anrecht darauf, dass die herausposaunte Plattitüde unwidersprochen bleibt. „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ – das ist ein gewichtiger Merksatz, den zu viele gern ignorieren.

Wer in aller Konsequenz dieser Politik des Meta-Konzerns entgegentreten will, der muss Facebook, Instagram und WhatsApp verlassen. Inwieweit das geschäftlich sinnvoll oder verkraftbar erscheint, inwieweit es persönlich möglich ist (bringen Sie alle Bekannten dazu, auf einen anderen Messenger zu wechseln), sei dahin gestellt. Zweifellos bleibt zu bedenken, dass stillschweigende Akzeptanz gnadenlos als Zustimmung interpretiert wird und auf diese Weise keine Änderung haltloser Geschäftspraktiken herbeiführen wird.

Twitter habe ich an dem Tag verlassen, als Musk das Netzwerk übernahm. Ob ich in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen die Meta-Plattformen ebenfalls verlasse – oder doch noch ein bißchen der Götterdämmerung zuschaue, das überlege ich grade.

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