Till Erdmenger – Businessfotos | Blog

Lesetipp: „Das Licht im Rücken“

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Den ein oder anderen Bildband habe ich hier bereits vorgestellt – heute geht es um einen Roman. Wer sich ein bißchen für Fotografie interessiert, vielleicht selbst eine Leica benutzt oder sich mit der grade wieder sehr aktuellen nationalsozialistischen Vergangenheit in Deutschland beschäftigt, wird von diesem Buch gefesselt werden.

Es beleuchtet die Firma Ernst Leitz anhand einiger realer Familienmitglieder und ergänzenden fiktiven Personen in der Zeit vom 1. Weltkrieg bis zum Ende des 2. Weltkriegs. In dieser Zeit entwickelte Oskar Barnack die Leica-Kleinbildkamera zur Serienreife. Die Firmenleitung entschied 1925 – vor 100 Jahren –, neben den bekannten Mikroskopen diese Kamera auf den Markt zu bringen, die bis heute weltbekannt und hochgeschätzt ist.

Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die persönlichen, wirtschaftlichen und politischen Höhen und Tiefen dieser Zeit. Man erlebt sozusagen „hautnah“ die Geburt der Leica mit. Der Roman scheut aber auch nicht vor der Brutalität des 3. Reichs zurück, er beschreibt klar die widerwilligen Verflechtungen der Firma in die Kriegsproduktion wie auch das Engagement von Ernst Leitz bei der Rettung jüdischer Mitarbeiter. Ohne Sentimentalität und in einem sehr angenehmen Stil schreibt Sandra Lüpkes über die Protagonisten, zu denen man getrost auch die Leica zählen kann. Bis auf kleine Schwächen („Blende und Objektiv auf unendlich gestellt“) ist das Thema Fotografie fundiert recherchiert und aus der Zeit heraus richtig dargestellt – da fiebert man sogar als Fotograf mit, ob die Bilder gut geworden sind 😉

Sandra Lüpkes
Das Licht im Rücken
ISBN 978-3-499-00665-4

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