Robert Lebeck (21. März 1929 – 14. Juni 2014) war ein bedeutender deutscher Fotojournalist, der die Nachkriegszeit in Deutschland und wichtige internationale Ereignisse dokumentierte.
Als 15-Jähriger wurde Lebeck zur Wehrmacht eingezogen und geriet an der Ostfront in Gefangenschaft. Nach dem Krieg studierte er Völkerkunde in Zürich und New York. Seine fotografische Karriere begann er 1952 als Autodidakt, zunächst für Heidelberger Tageszeitungen.
Lebeck arbeitete für renommierte Magazine wie „Revue“, „Kristall“ und vor allem für den „Stern“, wo er von 1966 bis 1977 und dann wieder ab 1979 tätig war. Sein Durchbruch gelang ihm 1960 mit der Reportage „Afrika im Jahre Null“, insbesondere mit dem Foto des „Degendiebs von Léopoldville“.
Seine Arbeiten umfassten politische und gesellschaftliche Reportagen sowie Porträts von Prominenten. Besonders bekannt wurden seine intimen Aufnahmen von Romy Schneider. Lebeck dokumentierte den Alltag in der Bundesrepublik und hielt wichtige Momente der Zeitgeschichte fest.
Für sein Lebenswerk erhielt Lebeck zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Dr. Erich Salomon-Preis und den Henri Nannen Award. Seine Fotografien sind Teil des kulturellen Gedächtnisses Deutschlands geworden und haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

Gerne möchte ich an dieser Stelle noch einen Buch-Tipp ergänzen. Lebeck hat, wie ein paar andere Fotografen auch, ein Buch über sein Leben als Fotograf verfasst: „Neugierig auf Welt: Erinnerungen eines Fotoreporters“. Es ist sehr spannend und unterhaltsam zu lesen. Erschienen ist es im Verlag Steidl, scheint aber neu nicht mehr bestellbar zu sein.
Die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim zeigt nun eine große Ausstellung mit Werken von Lebeck.
Ob Willy Brandt, Elvis Presley oder Romy Schneider – Robert Lebeck kam allen ganz nah. Der bedeutende Fotograf schuf ein umfangreiches Werk, das im Fotojournalismus und in der Porträtfotografie neue Maßstäbe setzte. Sein sicheres Gespür für aktuelle Themen und die Begabung, sie mit wenigen Bildern zu erfassen, setzte Standards auf dem Gebiet der Reportagefotografie. Dabei interessierten Lebeck stets die Menschen mehr als die Ereignisse; er richtete den Blick oft auf das Kleine, wenig Beachtete und wurde mit persönlichen Aufnahmen zu einem scharfsichtigen Illustrator und visionären Deuter der Geschichte. Grade diese Fähigkeit macht ihn in meinen Augen besonders sympathisch.
In vierzig Jahren Fotoreportagen sind persönliche Aufnahmen mit unbeobachteten Momenten entstanden. Seine prägenden Deutschlandbilder werden in der Ausstellung »Hierzulande« im Fokus stehen. Das Besondere ist, dass zum Teil noch nie veröffentlichten Fotografien von Robert Lebeck auch Teil der Retrospektive sein werden. Heimkehrer, Bonner Republik, Deutschland im März bilden in der umfassenden Schau ebenso Themenblöcke wie die bekannten Portraits von Elvis Presley, Maria Callas oder Romy Schneider.
Robert Lebeck. Hierzulande.
Bis 15.06.2025
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Ludwig-Dörfler-Allee 9
65428 Rüsselsheim
Öffnungszeiten des Ausstellungshauses:
Di, Do–So: 10–18 Uhr
Mi: 10–20 Uhr

© Archiv Robert Lebeck

© Archiv Robert Lebeck

© Archiv Robert Lebeck

© Archiv Robert Lebeck

© Archiv Robert Lebeck

© Archiv Robert Lebeck

© Archiv Robert Lebeck
Mit freundlicher Unterstützung der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim. Beitragsbild: Ausstellungsansicht Robert Lebeck. Hierzulande, Opelvillen, 2025 © Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, Foto: Tatiana Vdovenko


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