Zu den netten und manchmal lästigen Aufgaben eines Fotografen gehört es, seine Ausrüstung zu testen. Ist noch alles in Ordnung? Muss das Gerät zum CLA („Clean, Lubricate, Adjust“)? Können Abläufe verbessert werden? Entspricht das Ergebnis den Erwartungen oder müssen bessere Werkzeuge beschafft werden?
Ich hatte mich lange Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, eine Plaubel Makina 67 zu kaufen, eine analoge Messsucherkamera für das 6×7-Format aus den frühen 1980er Jahren. Letzten Herbst kam dann tatsächlich eine zu mir, sie wurde anschließend fachgerecht gewartet.
Trotz der anfänglichen Begeisterung bin ich noch nicht sicher, ob mein Werkzeug vollkommen in Ordnung ist – oder meine Erwartungen zu hoch. Oder ob ich gewisse Abläufe verändern muss – sprich: Ob es schlicht an meinem Scanner liegt, dass mir die Schärfe der Negative nicht vollkommen zusagt. Fazit des Korn-Peepings: Kein abschließendes Urteil möglich.
Mein heutiger Vergleich zeigt allerdings etwas anderes recht deutlich: Für Portraitaufnahmen sollte ich nicht weiter als bis Blende 8 schließen – bei f11 nimmt die Schärfentiefe in einem Maß zu, dass die Trennung von Motiv zu Hintergrund nicht mehr ausreichend gegeben ist.

PS: Ich lasse nicht so leicht locker. Obwohl Sonntag ist 😉 Da ich auf dem Testfilm mehrere identische Belichtungen mit blende 11 hatte, habe ich ein 6×7-Negativ auf die Größe eines Kleinbildnegativs zurechtgeschnitten und in einen Diarahmen gesteckt. So konnte ich das Motiv mit meinem Kleinbildscanner, einem Recflecta RPS10M, scannen. Interessanterweise ist das Ergebnis deutlich schärfer – es lässt sich nun auch das Filmkorn erkennen. Scheinbar ist wohl doch mein alter V700-Scanner das Nadelöhr zu besseren Scans. Diese Erkenntnis ist nicht komplett neu, ich habe darüber schon in den vergangenen Jahren philosophiert – jetzt muss ich endlich etwas ändern. Ich werde berichten 😉



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