Neues Werkzeug: KB-Filmscanner

Ich bin ein überzeugter Analog-Fotograf. Mit klassischem, lichtempfindlichem Filmmaterial habe ich angefangen und später alle Finessen der Belichtung und Entwicklung in meiner Ausbildung gelernt. Obwohl es zunehmend schwieriger wird, an Filmmaterial heranzukommen (und die Kosten steil durch die Decke gegangen sind), belichte ich noch immer ausgesprochen gerne klassische, analoge Fotos. Diese Fotos zu digitalisieren, ist allerdings heutzutage notwendig. Sei es für die Verwendung in Magazinen oder Büchern oder dem Vorzeigen auf Instagram – die Silberkristalle müssen zu Bits werden …

Ich habe lange überlegt, wie ich sinnvoll das beste Resultat erzielen kann. Seit vielen Jahren nutze ich einen Epson V700 Flachbettscanner, der glücklicherweise anständige Scans von Mittelformatfilmen herstellt. Mit den Ergebnissen von Kleinbildnegativen oder Dias war ich nie glücklich. Obwohl in Fachkreisen stets gerne auf Trommelscanner oder Flextights verwiesen wird, gibt es auch Alternativen – die am häufigsten genannte dürfte der Nikon LS-9000 sein. Ein Scanner für KB und Mittelformat, der seit vielen Jahren nicht mehr gebaut wird. Diese Geräte werden aber trotz ihres Alters noch für rund 3000—4000 Euro gehandelt. Für mein Empfinden reichlich viel für alte elektronische Geräte. Neue Scanner für beide Filmformate gibt es seit einiger Zeit nicht mehr zu kaufen. Die grade im Amateurbereich weit verbreitete Idee, Negative mit einer Digitalkamera abzufotografieren, kommt für mich derzeit nicht in Betracht. Also blieb für mich nur die Option, einen der angebotenen Kleinbild-Scanner zu kaufen. Seit gestern habe ich den Reflecta RPS 10M im Einsatz und teste mich grade durch verschiedene Filmtypen um frühere Scans mit denen aus dem neuen Gerät zu vergleichen.

Einige meiner alten Scans hatte ich zu meiner Zeit bei der AO Foundation in Davos auf einem Nikon LS-8000 angefertigt, dem Vorgängermodell des viel gelobten Filmscanners mit der Ziffer 9000. Andere Scans habe ich mit meinem Epson V700 angefertigt. Mein Fazit in diesem Moment: Der Zugewinn an Bildqualität ist teilweise sehr deutlich zu sehen, überraschenderweise bei anderen Aufnahmen jedoch nicht vorhanden. Woran das im Einzelnen liegt, muss ich noch herausfinden. Ich will an dieser Stelle nicht zu technisch werden und über die Detail-Einstellungen in der Scan-Software sprechen, nur so viel: Das neue Werkzeug muss sich noch beweisen.

Der erste Vergleichs-Scan: Rechts das Ergebnis des neuen Scanners. Hier sieht man deutlich die schärfere und detailliertere Darstellung
Rechts der neue Scan, auch hier ist eine feinere Auflösung erkennbar
Bei diesem Portrait ist rechts nur ein geringfügig besseres Ergebnis zu sehen
Hier links der San des Reflecta, der sich dem alten Nikon LS-8000-Ergebnis geschlagen geben muss
Was mich überrascht: Bei diesem Foto von Chicago sind Auflösung und Schärfe des neuen Scans (links) eher schlechter als das Bild aus meinem alten V700. EDIT: Der Vergleichs-Scan stammt nicht vom V700 sondern aus dem Nikon LS-8000! Dieser Vergleich macht für mich deutlich, dass der alte Nikon-Scanner tatsächlich leicht die Nase vorne hat, wie ich es auch bei dem Vergleich der nächtlichen Skyline von Singapur sehen konnte. Wie man anhand des unten stehenden Vergleichs sieht, schneidet der Reflecta doch auch bei diesem Dia viel besser ab, als der V700. Ich bin beruhigt, diese anfängliche Verwechslung für mich selbst geklärt zu haben 😉
EDIT: Hier zum Vergleich ein frischer Scan des Dias aus meinem V700 (rechts) im Vergleich zum Scan aus dem RPS10M. Hier sieht man deutlich, wie viel besser der Reflecta Details auflöst.
Kategorien Computer, Photographie, SpielzeugSchlagwörter , , , , , , , , , ,
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