Till Erdmenger – Businessfotos | Blog

Artlog: Reisekompatibler Rollfilm

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In den vergangenen rund 10 Jahren hat die Analogfotografie ein erstaunliches Comeback erlebt – auch wenn jüngst die Verfügbarkeit von Filmen drastisch abgenommen und die Preise entsetzliche Höhen erreicht haben. Mir ist schon recht früh aufgefallen, dass die Protagonisten der neuen Analogwelle junge Menschen sind, die zuvor keine Berührungspunkte mit analoger Fotografie hatten. Und daß diese Leute vor allem Spaß, unvorhersehbare Ergebnisse, kultige Kameras und Trashbilder präferieren. Ich meine das nicht wertend, aber als jemand, der mit Silberhalogenid-Material, manueller Scharfstellung und maximal 36 Aufnahmen aufgewachsen ist, liegt mein Fokus (vielleicht selbstverständlich) auf dem Ziel, nicht nur ästhetisch, sondern auch technisch erstklassige Fotos zu produzieren. Das dazu nötige Wissen habe ich seit Jahrzehnten erworben und trainiert.

Wer auf seinen Negativen feineres Korn und höhere Schärfe sucht, landet automatisch bei einem größeren Filmformat. Neben meinen Canon-Kleinbildgeräten habe ich seit vielen Jahren eine Hasselblad in Verwendung, die jedoch nicht ausgesprochen handlich ist. Um auch auf Reisen im Mittelformat fotografieren zu können, habe ich deshalb schon länger nach einer kompakten Rollfilmkamera gesucht – und bin nun fündig geworden. Anfang der 1980er Jahre brachte Fuji eine Trilogie von 4,5×6-Kameras heraus, die jeweils ein besonderes Merkmal aufwiesen: Eine hatte ein Superweitwinkel verbaut, eine hatte einen Stoßfänger, der das Objektiv schützen soll und eine war als klassische Klappkamera konstruiert. Diese Fuji GS 645 Pro (Klappkamera mit gekuppeltem Entfernungsmesser und 75mm-Normalobjektiv) habe ich nun für unterwegs erworben und in Österreich und auf Mallorca erstmalig damit fotografiert. Und ich bin begeistert! Dieses Gerät ist tatsächlich kompakt und lässt sich mühelos bei einem Spaziergang oder Ausflug schultern. Die mechanische Bauweise entschleunigt und bietet Kontemplation. Sie gibt mir Ruhe für die Bildkomposition und Belichtung. Das Objektiv macht einen äußerst scharfen und fein-zeichnenden Eindruck, allerdings ist die Scharfstellung im Rangefinder nicht ganz einfach, wenn man Brillenträger ist.

Während der Portra 400 (mit Fotos aus den Bergen) auf dem Weg ins Labor ist, habe ich den FP4 bereits entwickelt und gescannt. Hier ein paar Ergebnisse …

Antwort auf „Artlog: Reisekompatibler Rollfilm”.

  1. Deus ex Makina 67 – Till Erdmenger – Businessfotos | Blog

    […] vergangenen Jahr hatte ich mir die Rollfilmkamera Fuji GS645 Pro als Reisekamera gekauft und liebe es, damit zu fotografieren. Sie ist handlich und liefert hervorragende […]