Till Erdmenger – Businessfotos | Blog

Bastelstunde

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Wer schön sein will, muss leiden und wer Millionär werden will, muss bekanntlich als Tellerwäscher beginnen. Wer analog fotografieren will, muss gelegentlich schrauben. Die meisten Analogkameras haben etliche Jahre auf dem Buckel – und da zeigen sich wie bei uns selbst Abnutzungserscheinungen, Wehwehchen und machmal ein kaputtes Scharnier.

Wegschmeißen und neukaufen ist aber nicht so meine Sache, und die wunderbaren Geräte lassen sich ja nur selten wirklich in neuem Zustand erwerben. Um also weiterhin auf Filmmaterial arbeiten zu können, müssen die Gerätschaften manchmal repariert werden. Im vergangenen Jahr konnte mir Herr Gierens ganz unkompliziert und super-fix helfen, den Hauptantrieb meiner Hasselblad 503cx zu reparieren. Im Herbst habe ich dann eine Canon A1 auseinandergebaut, um einen defekten Batteriefachdeckel zu ersetzen.

Seit ein paar Jahren habe ich auch eine Canonet QL 19 GIII, die zufälligerweise genauso alt ist wie ich. Ich verwende diese kompakte Rangefinder gerne auf Reisen. Das 1,9/45mm-Objektiv bildet sehr scharf ab, die Kamera ist solide und kompakt, hat einen auch mit Brille gut nutzbaren Sucher und belichtet auf Wunsch automatisch als Blendenautomat. Ich kann bei Bedarf aber auch manuell belichten. Nun hat sich seit mindestens letztem Jahr das Problem eingeschlichen, dass die Kamera meine Negative verkratzt. Wiederholtes Reinigen hat bisher nicht geholfen. Da gelegentlich auch der Transport hakelt (der Film wird dann nicht weiter als bis Belichtung 33 transportiert), habe ich mich auf die Suche nach möglichen Ursachen begeben. Das Aphog-Forum konnte leider nicht helfen, auch das allwissende YouTube hielt lediglich andere nützliche Reparaturanleitungen zur Kamera bereit. Ich entschloss mich also, die Kamera zu zerlegen, zu reinigen und zu schmieren. Dazu müssen so lustige Dinge gemacht werden, wie die Belederung abzunehmen oder Kabel abzulöten, um die Objektiveinheit zu entnehmen. Jetzt ist alles wieder zusammengebaut und der Transport schnurrt wieder sanft. Ein Test steht allerdings noch aus, ob das Schmuckstück jetzt sorgsamer mit der Emulsion umgeht 😉

Wer Spaß an solchen alten Rangefinder-Kameras hat, findet übrigens auf Lichtgriff viele interessante Informationen zu etlichen solcher Geräte. Da ich nicht sicher bin, ob ich meine QL 19 GIII retten konnte, habe ich da auch schonmal gespingst, welchen Oldie ich mir als Ersatz besorgen könnte. Vermutlich bleibe ich in der Canon-Familie und schaue mal nach einer QL 17 GIII 😉