Kleiner Test: Negative digitalisieren

Den Epson V700 Photo habe ich auch schon etliche Jahre – und ich habe mich an seine Macken gewöhnt. Als ich dieser Tage überlegte, ob man heutzutage noch analoge Businessportraits anbieten kann, konnte ich zum ersten mal digitale und analoge Qualität anhand gleicher Motive und Lichtverhältnisse vergleichen. Und war doch eher nicht so berauscht von der Detailschärfe meiner Negative. Gleichzeitig stellte ich aber die Behauptung auf, der Flachbettscanner mit Durchlichtdeckel produziere wahrscheinlich auch nicht grade besonders scharfe Ergebnisse. Da ich zudem kürzlich in der PhotoKlassik gelesen hatte, dass Scans der Emulsionsseite schärfer ausfallen würden, startete ich heute eine kleine Testreihe. Immer wieder liest man von begeisterten Hobbyisten, die statt zu scannen auf das reproduzieren schwören – daher nahm ich auch dies in meinen Vergleich auf.Für die analoge Canon-Ausrüstung habe ich mehrere Extension-Tubes, die ich an meine EOS 5D III adaptierte (die Korrekturlinse des Adapters entfernte ich zuvor), und mit einem einfachen FD 1,8/50mm versah. Mein Versuchsaufbau mit Stativ, iPhone als Lichtquelle und 4sec bei f11 und 100ASA war vielleicht nicht mit den hochpräzisen Apparaturen eines echten Prosumers vergleichbar, aber für den Test ausreichend aussagekräftig.

Den V700 malträtierte ich auf folgende Weise: Um manuelle Einflüsse zu vermeiden nutzte ich die automatische Belichtungssteuerung der Epson Software. Sonst allerdings keinerlei andere Verschlimmbesserungen. Stets 6400dpi als Scanauflösung. Ich scannte den SW-Film in Farbe, ich scannte ihn vorwärts und rückwärts und schließlich direkt auf dem Glas liegend (statt im dafür vorgesehenen Rahmen).

Mein Ergebnis: Das Repro reicht bei Weitem nicht an die Scans heran. Der Farbscan bringt nur Nachteile, hier fressen die Lichter aus. Der Scan direkt auf der Glasplatte ist geringfügig schärfer und feiner differenziert als der Standard-Scan. Und der Scan, bei dem ich das Negativ rückwärts in den Halter eingelegt habe, ist tatsächlich mit knappem Vorsprung am schärfsten. Wobei mir auch diese Schärfe noch nicht so richtig gefällt – da muss ich auf lange Sicht doch mal über einen hochwertigen Filmscanner nachdenken.

Hier ein paar 100%-Screenshots:

5-scantest-standard-sw-ruckseitig
Rückseitig gescanntes Negativ
4-scantest-ohne-halterung
Negativ ohne Halterung direkt auf dem Glas gescannt
3-scantest-standard-sw
Standard-Scan
2-scantest-standard-farbe
Scan in Farbe
1-scantest-repro
Repro des Negativs
Kategorien Photographie, Privat, Schweiz, SoftwareSchlagwörter , , , , , , , , , , , ,
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