Anders als bei meinem Film/Entwicklertest im letzten Jahr hatte ich mir vorgenommen, dieses mal Motive zu fotografieren, die ich so ähnlich auch bei meinen Aufträgen und freien Projekten vor der Linse habe. Das wechselhafte, eher nass-trübe Wetter eröffnet derzeit allerdings nur punktuelle Möglichkeiten für Außenaufnahmen, der persönliche Terminplan lässt nur wenige Lücken und die liebe Technik streikt hier und da. Neben verschiedenen Ersatzteilen hatte ich auch ein Infrarot-Filter bestellt, um die Fähigkeiten der beiden superpanchromatischen Aspiranten (Adox HR50 und Rollei Retro 80 S) testen zu können.

Bevor ich wirklich loslegen konnte, streikte erstmal eine meiner A1 – der Verschluss blieb offen. Durch Entnahme der Batterie konnte ich das zwar schnell beheben – leider zerbröselte aber im wörtlichen Sinn die Batteriefachtür dabei. Ersatz konnte ich zwar bestellen, aber ich brauchte eine schnelle Lösung. Zur Demontage des Türchens muss die Kamera halb auseinander gebaut werden. Die Einzelteile konnte ich fürs erste mit Plastikkleber zusammenfügen. Der Ersatzdeckel ist inzwischen angekommen, also habe ich diese Operation jetzt nochmals vor mir.

Die Motive sind fertig fotografiert – ich habe jeweils auf den per Lichtmessung ermittelten Wert belichtet sowie Belichtungsvarianten von -½ Blende bis +1½ Blenden fotografiert. Architektur, Landschaft, Studioportraits, ein weiteres Landschaftsmotiv zum testen der Infrarotfähigkeiten, ein weiteres Architekturmotiv und schließlich die Reproduktion einer Farbkarte sind auf den Filmen gelandet. Für jedes Motiv habe ich ein anderes Objektiv verwendet, um auf den feinkörnigen Filmen deren Qualitäten beurteilen zu können. Als Ziel habe ich Messwerte um Blende 8 herum ermittelt, die Belichtungszeiten lagen dabei um 1/15 bis ½ Sekunde. Lediglich die Aufnahmen mit IR-Filter erforderten eine deutlich längere Belichtungszeit von 4 Sekunden. Ich hatte gelesen, dass ich für den 720nm-Filter ganze 6 Blendenstufen zugeben müsste. Da die App „Film Reciprocity“ leider keine Angaben zum Rollei oder Adox enthält, habe ich hier keine weitere Anpassung aufgrund des Schwarzschild-Effekts vorgenommen, sondern ganz auf meine Belichtungsreihe vertraut. Sobald die Filme entwickelt sind, wissen wir mehr 😉 Warum ich diesen Test durchführe, lesen Sie übrigens hier.



Antwort auf „Filmtest Teil 2: Das Shooting”.
[…] verschiedene, niedrigempfindliche Schwarzweißfilme hatte ich besorgt und belichtet. Nun stand die Entwicklung an. Da ich für meinen persönlichen Workflow einen weiteren […]