Aufruf an meine Kollegen: Gebt der professionellen Fotografie ihren Wert zurück!

Diese Zeilen richte ich an meine Kollegen – die ich aufrufen möchte, sich den künstlerischen und kommerziellen Wert ihrer Arbeit zu vergegenwärtigen.

Vor wenigen Tagen hat unser Kollege Christian Ahrens einen ermutigenden und optimistischen Beitrag auf Facebook veröffentlicht. Er plädiert dafür, sich nicht dauernd am unteren Ende unserer Job-Erfahrungen zu orientieren, weil es genauso eben auch gut bezahlte Aufträge gibt; solche, die Anerkennung mit sich bringen. Ich kann mich dem nur anschließen: Reflektiert über Eure Arbeit und Position und überlegt, wie und mit welcher Begründung Ihr persönlich einen Grund schaffen könnt, höhere Preise durchzusetzen. Oder eben die schlecht bezahlten abzulehnen. Vor kurzem hatte ich mit einem Auftraggeber zu tun, der ungeniert erklärte, er bekomme Fotografen für 300,- am Tag, inklusive aller Rechte. Das glaube ich sogar. Denn zu viele Knipser finden es chic, sich als Fotografen auszugeben. Und zu viele Fotografen befürchten, keine Aufträge zu bekommen, wenn sie die notwendigen Honorare verlangen. Ihr Lieben: Benutzt mal den Honorarrechner – Ihr werdet erstaunt sein! Und seid ehrlich, was die Anzahl der möglichen Aufträge angeht …

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einem einzelnen von Euch Spaß macht, knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn zu arbeiten. Wer ohne Freude fotografiert, wird aber keine guten, professionellen, wertvollen Fotos hinbekommen. Arbeitet an Euch. An Euren Fotos. Am Fachwissen, das auch die wichtigen Bereiche Bildrecht und Urheberrecht enthalten muss. Lasst Euch nicht alles bieten – Bilderklau ist eine Straftat, die Ihr nicht hinnehmen müsst! Werdet Profis! Und benehmt Euch wie solche. Als ich den Beitrag über Adobe Stock auf Petapixel las, erinnerte ich mich an meine Versuche, „Reste“ an eine hiesige Microstockseite zu verkaufen. Zoonar und seine Kooperationspartner agieren genauso wie Adobe: Sie entwerten Fotos. Sie verteilen Bildchen zu Pfennigwerten. Auch meine – bis jetzt. Ich habe sofort meinen Vertrag gekündigt, denn diese Richtung möchte ich nicht länger unterstützen. Seid schlau, seid selbstbewußt, seid konsequent!

Kategorien Fotografie, Kultur, Privat, RechtSchlagwörter , , , , , , , , , , , ,
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